Samstag, 24. Januar 2009

Vatikan auf YouTube




Papst Benedikt XVI. und der Vatikan machen einen großen Schritt ins Internet: Seit Freitag ist das katholische Kirchenoberhaupt auf der Online-Video-Plattform YouTube mit einem eigenen Kanal präsent.



Erste Video-Clips zeigen Joseph Ratzinger im Kanal der Google-Tochter mit Ausschnitten seiner Weihnachtsbotschaft und zum Weltfriedenstag am 1. Januar sowie mit seiner Sicht zum Nutzen der Medien für den Frieden im „digitalen Zeitalter“. Täglich sollen ein bis drei Clips dazukommen.
Der werbefreie Kanal der katholischen Kirche solle es Millionen Menschen weltweit erlauben, sich direkt und möglichst aktuell über die Aktivitäten des Papstes zu informieren, erläuterte Vatikan- Pressechef Federico Lombardi in Rom. Clips und Texte des Papstes oder des Vatikans werden in Englisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch angeboten. Die Besucher des Kanals können auch Kommentare zu den Präsentationen abgeben.
Der päpstliche Kanal sei ein konkretes Beispiel für das Bedürfnis des Vatikans, die Sprache und Kommunikationsmittel der heutigen Zeit zu nutzen, „um ein weltweites Publikum unabhängig von Nationalität und Kultur zu erreichen“, sagte Lombardi. Der Sender Radio Vatikan und das Vatikan-Fernsehen CTV arbeiten bei dem neuen Medienangebot aus Rom zusammen, das sich vor allem an die jüngere Generationen wendet. Nach den Worten des Papstes ist es vor allem die Aufgabe junger Katholiken, den „digitalen Kontinent“ zu evangelisieren. Benedikt ermunterte sie, das Internet zu nutzen, um das Zeugnis ihres Glaubens in die digitale Welt zu tragen.
„Wir freuen uns, dass unsere Nutzer Zugang zu den Worten des Papstes zu wichtigen aktuellen Themen haben“, sagte Henrique de Castro von der YouTube-Direktion in Europa. Für den Kanal werde dem Vatikan nichts in Rechnung gestellt. Die Nachrichten-Clips haben eine Länge von ein bis zwei Minuten. Zu kirchlichen Großereignissen sollen auch längere Beiträge im Originalton auf dem Kanal verbreitet werden.
Seine Wertschätzung für neue Technologien und deren Chancen für die Arbeit der Kirche betont der Papst auch in seiner am Freitag veröffentlichten Botschaft zum diesjährigen Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel. Darin würdigt Benedikt das „außerordentliche Potenzial“ der neuen Technologien, wenn sie dazu genutzt würden, Verständnis und Solidarität zu fördern. Entwürdigende Bilder und Texte oder solche, die Hass und Intoleranz verstärkten und Menschen sexuell ausbeuteten, sollten aber keinen Platz im Cyberspace haben.