Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachtsbotschaft vom ernannten Bischof Karl Golser


Das himmlische Heer der Engel sprach vor Bethlehem: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“ Dieser Friede ist Jesus Christus, geboren als Kind, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt; der Sohn Gottes, der auf die Erde, in sein Eigentum kam, von vielen aber abgelehnt wurde; der schließlich am Kreuz sein Leben für uns dahingab und so alle Feindschaft niedergerissen und Versöhnung gestiftet hat; der als Auferstandener in seiner Kirche lebt.
Die Menschen auf unserer Erde suchen den Frieden, besonders zu Weihnachten. Der Friede ist tausendfach bedroht, durch Armut, durch Gewalt, durch menschliches Machtstreben, durch Zerstörung der Lebensgrundlagen auf unserer Erde.
Als gläubige Christen sind wir berechtigt, all die Schwierigkeiten für den Frieden als Geburtswehen anzusehen, in der Hoffnung, dass einmal alle – die Menschen und die Schöpfung – teilhaben können an der Herrlichkeit Christi.
„Habt keine Angst“, möchte ich allen zurufen. Seit Christus alle Dimensionen menschlicher Bedrängtheit angenommen hat, wird alles aufgenommen in seine Beziehung zum Vater. Wir alle, jeder Mensch in all seinen Lebensphasen, vom Leben vor der Geburt bis zur letzten Stunde, von den Phasen größter Schaffenskraft bis hin zu jenen, in denen wir ein leidendes Erdenwürmchen sind, wir alle haben eine unvergleichliche Würde. Als Kinder Gottes haben wir Gnade um Gnade erhalten. Es ist unsere Aufgabe, in Christus immer mehr verankert zu sein, hineinzuwachsen in seine Liebe. Dann wird uns der wahre Friede geschenkt.
In diesem Sinne wünsche ich allen Gläubigen, aber auch allen Menschen guten Willens den weihnachtlichen Frieden.